Kürzlich habe ich einen Film gesehen, Titel:
Der Jungfrauenwahn. Heute eine Reportage über Indien und das dortige Kastensystem. Wenn ich hierzuland mich umschaue, muss ich an unser Wirtschaftssystem denken. Die Menschenwelt ist voll von dererlei – ja wie soll man das nennen – dogmatischen Vorstellungen? Geistigen Gefängnissen? Begrenzende Gedankenmuster?
Wie konnte es passieren, das sich die Vorstellungen von zum Beispiel eines einzelnen Menschen (der vielleicht nicht einmal besonders weise, intelligent, empathisch etc. gewesen sein muss) so ausgebreitet und verfestigt haben und sich in der Gedankenwelt und in der Realität so vieler Menschen manifestieren? Auch noch hunderte Jahre später? Und das es so unheimlich schwierig ist, als Individuum sich von diesen begrenzenden Mustern zu befreien und damit auch gewissermaßen die Gesellschaft in dem man lebt, offener und freier zu machen?
Warum werden solche dogmatischen Vorstellungen oft als etwas betrachtet, was von Gott käme und einem Naturgesetz gleich gestellt sei, das unverrückbar ist, wo es doch in Wirklichkeit Menschenwerk ist und es damit auch in der Macht des Menschen läge diese Dinge auch wieder zu verändern, aufzulösen bzw. sich davon zu lösen?
Ist es weil diese Vorstellungen einzelnen Menschen unverhältnis viel Macht gewähren? Die Macht über andere Menschen? Viele dieser Vorstellungen haben zugleich die Angst mit im Gepäck. Die Angst ist hier ein Mittel zum Zweck. Des Machtgewinnes. Des Profits. Die Angst vor der Hölle, die Angst vor einem strafenden Gott, die Angst kein Geld mehr zu haben, die Angst vor Obdachlosigkeit, die Angst vor Ausgrenzung, die Angst vor Bestrafung durch andere Menschen ...
Warum geben die Menschen ihre eigene Macht und ihre Freiheit an andere Menschen ab, an Institutionen, Konzerne, Religionen, Politiker ...? Warum hinterfragen sie so wenig den status quo?